Vielleicht hört sich das alles ein wenig Spartanisch an, aber ich habe es überlebt, und bin vor allem stärker geworden; man kennt ja die Lyriks "What doesn't kill you makes you stronger..." Es gibt aber auch Menschen, die unter dem enormen Druck brechen. Diese sehen dann nur noch einen Ausweg. Den, den sich sonst niemand wünschen würde.
Klar gab es depressive Zeiten, aber mithilfe meiner besten Freunde, wir sind heute fast wie Geschwister, konnte ich alles überwinden. Menschen die mir Mut gemacht haben, die mir Hoffnung gaben, die sind was im Leben zählen. Dann war da noch mein Freund.
Meine erste Liebe, meine wahre Liebe. Ihn habe ich damals im Musikalischen Gebäude meiner Schule kennengelernt. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob er auch Gay war oder nicht, dann aber sprach ich ihn an und habe anhand einiger Signale erspüren können, dass da was ist. Ich war so nervös, als ich zu ihm lief.
Unser erstes Gespräch, daran kann ich mich erinnern als wäre es gestern gewesen, war ein einfacher Smalltalk über den Ring den er an seinem rechten Daumen trug. Ich fragte ihn, ob er ihn von jemand bekommen hat, denn die Rechte Hand steht ja bekanntlich für Partnerschaft und Verbundenheit. Somit entwickelte sich etwas Großartiges, was auch eine ziemlich lange Zeit angehalten hat.
Nun habe ich einige sehr intime Teile aus meinem Leben mit euch geteilt, die wenige Menschen von mir wissen. Jetzt seid ihr dran. Traut euch eure Sorgen, Bedürfnisse, Wünsche, etc mit mir zu teilen. Wie bereits erwähnt, werde ich diesen Blog anonym halten, und ermögliche dies mithilfe der separaten e-mail Adresse.
Euer Alex
Friday, September 5, 2014
Zum Einstieg: Meine Story Teil II
Nach dem ich die Erfahrung auf dem CSD gemacht hatte, habe ich entschlossen meiner Familie zu beichten, dass ich Gay bin. Dafür musste ich sehr viel Mut sammeln, bevor ich meine Familie konfrontiert habe.
Doch dann kam der Moment; ich habe mich getraut! Erst kamen die Worte zaghaft und in Bruchstücken aus mir heraus, sodass ich es mehrmals wiederholen musste. Beim dritten Anlauf jedoch, schaffte ich es. Meine Familie wusste bescheid... "und nun", dache ich mir, was wird jetzt passieren?
Zu meinem Erstaunen ist nichts passiert, vorerst... Alle haben sie mir gesagt, dass es ja nichts ändern würde, dass sie mich trotzdem noch lieben würden. Alle, außer meine Mama. Sie ist gleich ausgerastet. So viele Tränen habe ich noch nie fließen sehen: Ihre, meine... es war mit Niagara zu vergleichen. Dann kamen wieder die Gefühle, dass ich eine Ent-täuschung für meine Familie bin. Die darauffolgenden Tage waren reiner Stress. Mein Magen rebellierte gegen jegliche Nahrungsmittel, ich wollte nicht mehr aus dem Bett raus, geschweige denn aus meinem Zimmer; es war ein Desaster.
Doch wenn man sich denkt, dass es nicht schlimmer kommen kann... eines Abends kamen meine Großeltern in mein Zimmer und fingen an eine Predigt zu halten: "Du weißt schon, dass alle Schwulen HIV bekommen, weil ihr Lifestyle einfach so promiskuös ist; willst du auch an AIDS streben, wie die anderen?! Wir werden dich nicht im Hospiz besuchen kommen, wenn du deine letzten Tage dort verbringen wirst." In diesem Moment sank mein Herz zum Boden. Wie konnten die so etwas sagen?
Nach einiger Zeit hatte sich dann doch die Lage etwas beruhigt, zumindest nachdem alle Kontakte meines Handys, sowie die Nummern die ich angerufen, oder welche mich angerufen haben, durchleuchtet wurden; und da ich ja unter dem Dach meiner Großeltern lebte, und meine Füße unter ihrem Tisch hatte, musste ich auch einige Regeln befolgen, damit diese Idylle auch anhalten würde: meine Ausgehzeit wurde auf 00:00 Uhr festgelegt--eine 15 minütige Verspätung war schon ein Weltuntergang--, ich war beschränkt wohin ich gehen würde (der Kilometerstand meines Autos wurde auch regelmäßig überprüft)...
Euer Alex
Sunday, July 20, 2014
Zum Einstieg: Meine Story Teil I
Da ich aus einer traditionellen Familie komme, war das Thema "schwul sein" ein Tabu für mich; es war nur etwas was ich im TV oder auf der Straße gesehen habe und mir gleich von meiner Familie vermittelt wurde, wie widerlich es doch sei; dass diese Typen sich doch schämen sollten sich in der Öffentlichkeit so zu benehmen...
Es reichte schon der kleinste Kommentar, und ich hatte mich gefühlt als wäre ich weniger wert. Ich plagte mich immer mit den Gedanken warum ich denn nicht auch "normal" sein könnte; so wie alle anderen. Eine Familie gründen, sich nicht verstecken müssen, etc.
Dann änderte sich mein Leben plötzlich. Eine meiner besten Freundinnen, die eine Ahnung hatte, dass ich Schwul sei, lud mich eines Tages ein mit ihr auf den Cristopher Street Day in der nahelegenden Stadt zu gehen. Damals wusste ich noch gar nicht was ein CSD war und ließ mich überraschen. Als ich dann ankam und sah, dass es eine Parade für Schwule, Lesben, und transgender Personen war, war ich zuerst leicht verwundert, jedoch auch erleichtert, da ich nun mit Menschen umgeben war, die dasselbe oder ähnliches durchgemacht haben wie ich.
Es war meine erste Erfahrung mit LGBT Leuten, die tatsächlich befreiend war. Dies war auch der Tag, an dem ich Hoffnung für die Zukunft gesammelt habe. Außerdem habe ich für mich entdecken können, dass ich genauso "normal" bin wie alle anderen. Nur weil ich auf Männer stehe, bedeutet nicht, dass ich eine Prinzessin bin, oder weniger männlich bin.
Euer Alex
Es war meine erste Erfahrung mit LGBT Leuten, die tatsächlich befreiend war. Dies war auch der Tag, an dem ich Hoffnung für die Zukunft gesammelt habe. Außerdem habe ich für mich entdecken können, dass ich genauso "normal" bin wie alle anderen. Nur weil ich auf Männer stehe, bedeutet nicht, dass ich eine Prinzessin bin, oder weniger männlich bin.
Euer Alex
Wie funktioniert dieser Blog?
Zusammenfassung zum Benutzen dieses Blogs:
- Schickt eure Stories (Bedenken, Ängste, Hoffnungen, etc.) an diese e-mail: kk.lgbt@gmail.com
- Ich werde dann diese Stories Auswählen, und auf den Blog Posten, nur so kann ich Anonymität gewährleisten.
- Nachdem die Story gepostet wurde, werde ich den Urheber darüber informieren.
Ich werde diesen Blog, so gut wie es geht, frei von Trollen, sowie deren negativen Kommentaren halten. Außerdem werde ich um jeden Preis die Anonymität von denjenigen wahren, die den Mut hatten ihre Story mit mit zu teilen.
Dieser Blog ist für euch da! Nutzt die Chance und lasst mich eure Stimme sein.
Euer Alex.
Tuesday, May 13, 2014
Intro zu diesem Blog
Dieser Blog ist für diejenigen, die kein Freies Ohr von Familie, Freunden, oder Verwandten bekommen. Er ist für die, die sich verlassen, oder einsam fühlen; für diejenigen, die einfach nur wissen wollen, dass es jemand gibt, der ihnen zuhört, der ihre Probleme versteht.
Das Ziel ist so viele Stories von verschiedenen Schülern und Studenten zu sammeln, wie nur möglich. Diese Stories sollen denjenigen aus der LGBTA Community helfen, wie sie ihre Lage verbessern können, oder wie sich andere in einer ähnlichen Situation gefühlt haben.
Vor einigen Jahren trat ich einer LGBT AG an der Uni bei. Dies half mir sehr mit mir selbst, und mit meiner sexuellen Orientierung klar zukommen. Ich persönlich bin gay, und komme aus einem osteuropäischem Land, wo die Toleranz schwulen, lesbischen, etc, Bürgern gegenüber sehr gering ist; daher versteckte ich mich und gab mir die größte Mühe mich zu verstellen, nur damit ich Akzeptanz finden konnte. Deshalb will ich denjenigen die selbe Möglichkeit bieten sich zu entfalten, und von den Stories anderer zu lernen.
Ich werde diesen Blog in zwei Sprachen führen: Deutsch, und English. Er wird nur dann erfolg-reich sein, wenn viele sich von euch beteiligen. Dazu werde ich eine e-Mail Adresse erstellen auf welche ihr mir eure persönlichen Stories zuschicken könnt, welche ich dann ANONYM auf meinen Blog stellen werde.
Ich bedanke mich bei allen zukünftigen Lesern.
Die e-Mail Addresse ist: kk.lgbt@gmail.com
Die e-Mail Addresse ist: kk.lgbt@gmail.com
Euer Alex.
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